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05.06.18, Zürcher Unterländer

Die Tagesschule kommt ins Gesetz

KANTONSRAT Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Der Kantonsrat hat in erster Lesung die Grundlagen diskutiert, innerhalb deren Gemeinden freiwillig Tagesschulen aufbauen und betreiben können. SVP und AL lehnen die Änderungen ab.

Matthias Scharrer

Es kann vorwärtsgehen mit der Einführung von Tagesschulen im Kanton Zürich: Der Kantonsrat hat sich gestern deutlich dafür ausgesprochen, diese im Volksschulgesetz zu verankern. Gemeint sind damit Schulen, in denen der Unterricht und die Betreuung über Mittag, bei Bedarf auch nach Schulschluss pädagogisch, personell und räumlich verbunden sind, wie Jacqueline Peter (SP, Zürich) erläuterte. Sie ist die Präsidentin der kantonsrätlichen Kommission für Bildung und Kultur (KBIK).

Der Kanton überlässt es jedoch weitgehend den Gemeinden, ob sie Tagesschulen einführen und wie ihr Angebot aussieht. «Die Tagesschule muss von unten wachsen. Die Gemeinden entscheiden über die konkrete Ausgestaltung», sagte Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP).

Chancengleichheit

Die Nachfrage nach Betreuungsangeboten ausserhalb der Schulzeit sei in den letzten Jahren rasant gestiegen, so Steiner weiter. «Tagesschulen sind eine Antwort darauf.» Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sei in Zeiten des Fachkräftemangels dringlich. Und für die Schulkinder gebe es mit der Einführung von Tagesschulen mehr Chancengleichheit – nicht zuletzt deshalb, weil sie beim Hausaufgabenmachen schulisch betreut würden.

Für die Mehrheit der Parteien sind diese Vorzüge unbestritten. «Die Berufstätigkeit beider Geschlechter wird nicht mehr wegzudenken sein», sagte Cäcilia Hänni (FDP, Zürich). Sie erinnerte daran, dass in der Stadt Zürich am Sonntag über die Ausweitung eines Pilotversuchs abgestimmt wird, der bis 2025 in der Stadt die flächendeckende Einführung von Tagesschulen vorsieht. Auch dieses Modell beruhe auf Freiwilligkeit: «Eltern können ihre Kinder dort von der Mittagsbetreuung abmelden», so Hänni.

«Durch den Wegfall der Hausaufgaben nimmt die Familienzeit mit Tagesschulen zu», argumentierte Sylvie Matter (SP, Zürich). Die SP werde sich jedenfalls hartnäckig dafür einsetzen, dass schulische Betreuung über Mittag und am Nachmittag nicht nur in der Stadt Zürich, sondern überall im Kanton angeboten werde. «Das gehört einfach zu einem modernen Kanton», meinte Christoph Ziegler (GLP, Elgg). Hanspeter Hugentobler (EVP, Pfäffikon) doppelte nach: «Wir wollen keine unbetreuten Kinder, die über Mittag auf dem Pausenplatz eine grosse Tüte Pommes-Chips verzehren.» Edith Häusler (Grüne, Kilchberg) fügte an: «Als berufstätige Mutter hätte ich mir schon vor 20 Jahren Tagesschulen gewünscht.»

Fundamentalopposition

Fundamentalopposition gab es von der SVP: Sie wollte auf die Gesetzesänderung gar nicht erst eintreten. Ihr Sprecher warnte davor, dass Eltern die Möglichkeit genommen werde, ihre Kinder über Mittag zu betreuen: «Dieser Ausdehnung des Staates können wir nicht zustimmen», sagte Matthias Hauser (SVP, Hüntwangen). Die SVP blieb allerdings mit ihrem Antrag auf Nichteintreten allein.

Grundsätzliche Kritik aus ganz anderen Gründen kam von der Alternativen Liste: Judith Stofer (AL, Zürich) sprach von einem «grossen Tagesschulschwindel». Was der Kanton Zürich anstrebe, sei primär eine Verdichtung der Stundenpläne und ein verkapptes Sparprogramm. «Ob genug qualifiziertes Personal eingestellt wird, steht in den Sternen.» Die AL wollte die Gesetzesänderung daher zurück an den Regierungsrat schicken, damit dieser nachbessere. Auch ihr Antrag scheiterte.

Elternbeiträge

Dann ging es um die umstrittenen Details der Vorlage. Sie sieht vor, dass Elternbeiträge an die Verpflegungskosten erhoben werden können. In der Stadt Zürich sind dies etwa sechs Franken pro Mittagessen. Rochus Burtscher (SVP, Dietikon) wollte ins Gesetz geschrieben haben, dass Elternbeiträge zwingend erhoben werden müssen. Hans Egli (EDU, Steinmaur) verlangte gar einen elterlichen Vollkostenbeitrag. Beide Anträge wurden von der Mehrheit mit Verweis auf die Gemeindeautonomie abgelehnt. Ebenso jener der AL, die einkommensabhängige Elternbeiträge wollte. Die AL scheiterte auch mit ihrer Forderung, die Möglichkeit einer verkürzten Mittagszeit in Tagesschulen aus dem Gesetz zu streichen.

Zu reden gab auch die Frage, ob die Wohnortgemeinde die Kosten übernehmen muss, wenn ein Kind die Tagesschule in einer anderen Gemeinde besucht. SVP, CVP und EVP wollten diese Klausel streichen, blieben aber in der Minderheit. Die Schlussabstimmung findet in vier Wochen statt.

Posted in Pressespiegel on Jun 05, 2018.

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Über mich

Politische Tätigkeit

Seit 2014
Kantonsrätin Kanton Zürich
seit 2023: Präsidentin des Kantonsrat
2021 - 2023: Vizepräsidentin des Kantonsrat
seit 2019: Mitglied der Geschäftsleitung des Kantonsrat
2018-2019: Mitglied der Kommission für Bildung und Kultur
2015-2017: Mitglied der Aufsichtskommission Bildung und Gesundheit

2013 – 2014
Gemeinderätin Stadt Zürich
Mitglied der Spezialkommission Sozialdepartement
2010 – 2013
Vorstandsmitglied Studentische Wohngenossenschaft WOKO, Zürich
2012-2013: Vizepräsidentin der Woko
2005 – 2009
Mitglied Studierendenrat der Universität Zürich
2008 - 2009: Präsidentin des StuRa
Seit 2001
Mitglied der SP
2000 – 2002
Präsidentin Juso Zürcher Oberland
1999 – 2016
Mitglied der Juso
Ich bin 1981 im Zürcher Oberland geboren, wo ich auch meine Kindheit und Jugend verbrachte. Mit 18 Jahren entschloss ich mich, aktiv in die Politik einzusteigen und trat der JUSO bei. Dort arbeitete ich in verschiedenen Arbeitsgruppen mit und baute im Jahr 2000 im Zürcher Oberland eine neue JUSO Sektion auf, welche ich zwei Jahre, bis Januar 2003, präsidierte. 2001 trat ich neben der JUSO auch der SP bei.

Nach meinem Umzug vom Zürcher Oberland in die Stadt Zürich, fand ich in der SP 6 meine neue politische Heimat. In dieser Sektion engagierte ich mich von Anfang an im Vorstand: Schrieb Protokolle, organisierte Standaktionen und war bis zu meinem Rücktritt im Februar 2013 für die Neumitglieder zuständig.

Auch in der Unipolitik engagierte ich mich sehr aktiv. Von 2005 bis 2009 war ich Mitglied des Studierendenrates der Universität Zürich und vom 1. Mai 2008 bis Ende 2009 gar die Präsidentin desselben. In dieser Zeit beschäftigte ich mich sehr stark mit der Wohnpolitik in der Stadt Zürich. Darum übernahm ich nach meinem Rücktritt aus dem Studierendenrat 2010 die Vertretung der Studierenden der Universität Zürich in der Studentischen Wohngenossenschaft Woko, wo ich bis 2013 im Vorstand war, die letzten zwei Jahre als Vizepräsidentin.

Am 1. Februar 2013 konnte ich in den Gemeinderat der Stadt Zürich nachrücken, welchem ich bis Oktober 2014 angehörte. Im Gemeinderat vertrat ich die SP in der Spezialkommission Sozialdepartement. Seit November 2014 bin ich Mitglied des Zürcher Kantonsrates. Im Frühjahr 2015 wurde ich in die Aufsichtskommission Bildung und Kultur (ABG) gewählt, welche die Oberaufsicht über die Universität Zürich, die Zürcher Fachhochschulen, das Universitätsspital und das Kantonsspital Winterthur ausübt. 2018 wurde ich im Kantonsrat in die Kommission für Bildung und Kultur(KBIK) gewählt und trat aus der ABG zurück. Zugleich trat ich auch - um die Verbindung zwischen Parteibasis und Parlament sicher zu stellen - in die Bildungskommission der SP Kanton Zürich ein. Seit 2019 bin ich Mitglied der Geschäftsleitung des Kantonsrat, seit Herbst 2021 Vizepräsidentin des Kantonsrat. Am 8. Mai 2023 wurde ich für ein Jahr zur Kantonsratspräsidentin gewählt.

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